Wir glauben nicht mehr an die digitale Transformation.

Köln, 01. April 2019
Köln, 01. April 2019

Die digitale Leadagentur Interlutions hat viele namhafte Unternehmen auf dem Weg zur digitalen Transformation betreut und begleitet. Auf den Tag genau 20 Jahre nach Gründung, erklärt die Geschäftsführung heute überraschend den Rückzug aus dem digitalen Geschäftszweig. Alles fing damit an, dass CEO Eric Meurers sein Handy im ICE liegen ließ. Die Auswirkungen dieser Handlung haben ihn und letztlich das Unternehmen dauerhaft und grundlegend verändert.

Gründeten vor 20 Jahren die Internetagentur Interlutions und träumten von einer neuen digitalen Welt und teuren Maßanzügen – daraus ist nichts geworden: Eric Meurers und Christian Schmidt.

“Während ich realisierte, dass mein tausend Euro teures Mobiltelefon auf dem Tisch im Speisewagen liegt, schlossen sich gerade die Zugtüren. Nützt ja nichts, dachte ich damals, jetzt einfach so schnell wie möglich an meinen Laptop, alles sperren, ist alles nicht so schlimm. Und am Taxistand stellte ich fest, fuck, ich hab gar kein Bargeld, ich bezahle alles per App und kann noch nicht mal einen meiner Mitarbeiter anrufen, damit mir jemand Geld bringt. Da hab ich erst mal wütend gegen einen Mülleimer getreten und bin anschließend mit angebrochenem Zeh zwei Kilometer durch die Innenstadt zu unseren Agenturräumen gehumpelt.” Die Interlutions Gründer und Geschäftsführer Eric Meurers und Christian Schmidt sitzen uns braungebrannt gegenüber, während Meurers über den Tag erzählt, der ihn und letztlich auch das Unternehmen für immer verändert hat. Zu unserem Termin kamen beide eine halbe Stunde zu spät, weil sie mit einigen Mitarbeitern ein wichtiges Kniffelturnier zu Ende spielen mussten.

Nach 20 Jahren als Internetagentur erklärt die Interlutions GmbH das digitale Zeitalter für beendet.

“Das ich nicht mehr auf das Display meines Smartphones starren konnte, gab mir plötzlich die Gelegenheit offenen Auges durch die Agenturräume zu gehen und ich sah erstaunliche Dinge. Bis zu diesem Tag glaubte ich, es gäbe nur einen Agenturhund, doch plötzlich sah ich Katzen, Meerschweinchen und Hängebauchschweine die friedlich neben Schreibtischen schliefen oder sich kraulen ließen. Wo früher die Pakete der zahlreichen Online-Bestellungen gestanden hatten, gab es nun Kisten mit einem Indoor-Gemüsegarten und zwei unserer Mitarbeiter ernteten gerade Kartoffeln. Im Gamer-Zimmer hingegen – gähnende Leere und verstaubte Konsolen. Wann war das alles passiert? Wie hatte ich das nicht bemerken können? War das Ende der Digitalisierung an mir vorbeigegangen, ohne dass ich es bemerkt hatte? Völlig verstört und schweißnass lief ich damals zu Chris und es brach aus mir heraus ‘Chris! Was ist hier los? Wann ist das passiert?’ “ Christian Schmidt grinst. “Stimmt, so war das. Und dann haben wir lange geredet und ich kann das heute ganz ehrlich sagen, es sind auch Tränen geflossen. Mir waren schon seit einigen Monaten Veränderungen aufgefallen, gerade die jungen Mitarbeiter benutzten keine Smartphones mehr, bestellen nichts online, reagierten nicht auf Nachrichten im Chat. Stattdessen fand ich immer wieder handgeschriebene Zettel auf meinem Schreibtisch oder Mitarbeiter kamen gleich persönlich vorbei, um mich etwas zu fragen. Es war verstörend. Aber mit der Zeit hatte ich mich daran gewöhnt. An diesem Tag haben wir beschlossen: So kann es nicht weitergehen, wir müssen grundsätzlich etwas ändern. Wir haben eingesehen: Die Menschen interessieren sich nicht mehr für das Internet, sie wollen lieber töpfern oder nachhaltige Gemüsesorten züchten.”

>> Junge Menschen interessieren sich heute für Gartenarbeit, Weben und Holzinstrumente. Das Internet hat für sie nichts mehr zu bieten <<

Vor sechs Monaten begann Interlutions neue Methoden und Prozesse auszuprobieren. “Wir haben mit kleinen Veränderungen angefangen. Anstatt morgens Mails zu checken, singen wir erst mal gemeinsam ein Lied. Die Bildschirmarbeitszeit haben wir auf drei Stunden am Tag beschränkt und möchten diese langfristig komplett abschaffen, doch zu unserer Überraschung gibt es immer noch Unternehmen, die auf diese veralteten Arbeitsmethoden setzen, die alles andere als zeitgemäß sind und uns mit Relikten, wie E-Mails und Sprachnachrichten den Tag versauen. Wir haben festgestellt, dass wir durch diesen neuen Prozess viel mehr Zeit für andere Dinge haben und letztlich auch motivierter sind”, erklärt Meurers und streichelt dabei ein Meerschweinchen, das neugierig zu ihm aufblickt.

Grünes aus dem PC-Gehäuse: aus nicht mehr benötigten technischen Arbeitsgeräten wächst heute Gemüse in Bio-Qualität.

“In dieser Zeit unterhalten wir uns oder kümmern uns um unsere Gärtnerei, die wir in unserem ehemaligen Entwickler-Trakt eingerichtet haben. Eine Gruppe sehr engagierter und talentierter Mitarbeiter kümmert sich hier um Obst- und Gemüseanbau, das ist wahnsinnig inspirierend.”

Planung der Zukunft: beim PABP (Progressive Analogue Block Planning) werden Aufgaben und Ressourcen verteilt.

Schmidt führt weiter aus “Es wächst eine Generation heran, die das Interesse an digitalen Produkten und Leistungen verloren hat. Einige unserer jungen Mitarbeiter haben sogar ihre aktuellen Geschlechtspartner in einer Kneipe oder bei Freunden kennengelernt. Essen per App bestellen und bezahlen und dann fix und fertig geliefert bekommen? Mal ehrlich, wer will denn so was? Natürlich ist uns bewusst, dass wir mit gärtnern und singen keinen ausreichenden Gewinn erzielen, wir sind nicht völlig bescheuert. Deshalb haben wir in den letzten Monaten an einem völlig neuen Messenger Dienst gearbeitet, der die Kommunikationsbranche revolutionieren wird und die Menschen wieder näher zusammen bringt.”

Stolz präsentieren uns die beiden Unternehmer ihr bisher streng geheimes Projekt: den GREtel Messenger. Mit diesem neuartigen, analogen Nachrichtendienst möchten die Kölner etablierte Dienste wie WhatsApp und Telegram ablösen. “Wir wollen nichts Geringeres als Weltmarktführer der Messenger Dienste werden.”, erläutert Schmidt. Noch befindet sich der GREtel Messenger in der ersten Testphase, übertrifft aber schon jetzt alle Erwartungen. Auch wir konnten uns von den Vorzügen des neuen Messengers überzeugen – wirklich faszinierend, wie gut und zuverlässig die persönlichen Nachrichten zugestellt werden, sofern der Empfang mit ausreichend Credits in Form von Streicheleinheiten und Leckerlis quittiert wird. Wir können nur jedem Empfehlen, diesen tollen Dienst einmal auszuprobieren.

Gretel Messenger
Kommunikation 5.0: Der Gretel Messenger ist das Kommunikationsmittel der Zukunft und garantiert eine abhörsichere, emissionsfreie und strahlungsarme Übertragung von Nachrichten.

Dass in einem so wandelbaren Unternehmen noch viele weitere innovative Produkte und Lösungen entstehen werden, steht wohl außer Frage. Wir wünschen auf diesem Wege Interlutions einen Happy Birthday und sind gespannt auf die nächsten 20 Jahre.