Interlutions beim Influencer Marketing Day 2017

Berlin, 02. November 2017
Berlin, 02. November 2017

Influencer Marketing ist eines der meist diskutierten Marketinginstrumente unserer Zeit. Obwohl von Influencern auf Grund ihrer enormen Kommunikationsmacht und Reichweite ein enormes Potenzial ausgeht, ist es noch immer schwer, valide Daten über Wert und Wirkungsgrade zu erhalten. Grund genug dem spannenden Thema einen Nachmittag zu widmen – also rief der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V den Influencer Marketing Day ins Leben, der am 26.10.2017 im Telefónica Basecamp Berlin Mitte seine Premiere feierte.

Dass wir uns dieses spannende Thema nicht haben entgehen lassen versteht sich von selbst und haben uns einige der letzten Plätze des komplett ausgebuchten Events sichern können.

Hier eine kleine Zusammenfassung der Highlights aus unserer Sicht des Influencer Marketing Days 2017:

Instagram Insights

Erster Vortrag kam von Brandnew CEO Francis Trapp, der ein paar spannende Instagram Insights verriet. Für uns nichts wirklich Neues, man kann diese Erkenntnisse jedoch nicht oft genug erwähnen. Die wichtigsten waren aus unserer Sicht:

  • Werbung: klar als Werbung gekennzeichnete Inhalte performen nicht schlechter als nicht werbliche Inhalte
  • Uhrzeit: Posts, die um 18/18:30 Uhr in Deutschland erscheinen, erzeugen das meiste Engagement
  • die erste Dreiviertelstunde ist entscheidend: je mehr Views und Engagement Inhalte in den ersten 45 Minuten generiert werden, desto erfolgreicher der Post
  • Zielgruppe: je jünger das Publikum, desto höher das Engagement
  • Storytelling: längere Captions funktionieren besser, was das Engagement angeht

Influencer-Marketing bei About YOU

Als nächstes präsentierten Julian Jansen & Chris Nickel die Influencer-Marketing-Strategie von ABOUT YOU und gaben einen spannenden Einblick in deren Arbeitsweise und Strategie.

Dabei besonders interessant: die Otto-Tochter hat mittlerweile über 80 „Idols“ in ihrer Datenbank – so werden die Influencer bei About You bezeichnet. Dazu gehören beispielsweise Caro Daur, Lena Gercke oder Steven Gätjen, für die sogar eigene About You Kollektionen entwickelt und persönliche mobile Apps bereitgestellt werden. Models, Schauspieler und Sänger funktionieren dabei oft besser als „klassische“ Influencer.

Rechtliche Möglichkeiten und Grenzen

Nächster Referent war Rechtsanwalt Dominik Schmidt, der sich auf Digitalthemen spezialisiert hat und ein wenig Aufklärung in Sachen rechtlichen Tücken des Influencer-Marketings betreiben konnte.

Wichtigste Aussage hierbei war: „Inhalt, der bezahlt ist, muss als „Werbung“ oder „Anzeige“ gekennzeichnet werden. ‚Ad‘ oder ‚powered by‘ zu schreiben, reicht nicht aus. Für ein deutschen Publikum muss auch eine deutsche Kennzeichnung verwendet werden.“

Influencer Marketing 2.0: Wie Technologie Influencer Marketing professionalisiert

Als nächstes stand der besonders informative und unterhaltsame Talk von Felix Hummel von BuzzBird auf dem Plan, der spannende Einblicke in die technischen Möglichkeiten zur Analyse von Accounts und Posts gab. So zeigte er, wie man mit Hilfe von Daten und Graphen Accounts enttarnt, die mit Fake-Likes und Bots arbeiten aber auch Zusammenhänge von saisonalem Verhalten und Needs, wie zum Beispiel die Suche nach dem passenden Weihnachtsgeschenk, für sich nutzen kann.

Besonders Beeindruckend war die Vorstellung des Analysetools der Bilderplattform EyeEM: hier bestimmen Algorithmen nicht nur, ob ein Bild als attraktiv eingestuft wird, es wird auch noch automatisch erkannt, was genau auf dem Bild zu sehen ist was in verblüffend präzisen Vorschlägen für Bildbeschreibung und Tags resultiert. Was können wir von Influencern lernen?

Talking to Influencers: Was können wir von Influencern lernen?

Im nachfolgenden Talk mit Moderator und Schauspieler Daniele Rizzo erzählten die YouTuber Charles Bahr und Robin Blase über Ihren Alltag als Agenturinhaber und Influencer, also auch über Erfahrungen im Umgang mit ihrer überwiegend jungen Zielgruppe. Charles ist mit 15 Jahren übrigens jüngster Agentur-Chef Deutschlands, er hat seine Firma gegründet, weil er festgestellt hat, dass die Werbung, die Generation Z erreichen soll, komplett an ihm als Zielgruppe vorbei ging. Respekt!

Kleiner Nachtrag: passend dazu erreicht uns heute die neueste bitkom Studie zum Thema „Kinder & Jugend in der digitalen Welt“. Unter den 13- bis 15-Jährigen gaben dort ganze 44 Prozent an, dass ihr Lieblingsstar ein YouTuber ist, nicht etwa Schauspieler, Musiker oder Sportler 😉

Zum Abschluss sind sich alle einig, wie gutes Influencer Marketing funktioniert: Man muss sich als Marke zurücknehmen und den Nutzer ins Zentrum rücken. Dann erreicht man auch seine Zielgruppe.

Insgesamt war der erste Influencer Marketing Day eine sehr gelungene Premiere des BVDW und wir hoffen auf ein Wiedersehen des Events in 2018!